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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Gemäldesammlung [IV-01261] Archive 2021-11-24 09:19:57 Comparison

Goethe in der Campagna

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1# Goethe in der Campagna1# Goethe in der Campagna
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3[Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://hessen.museum-digital.de/?t=institution&instnr=1)3[Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=1)
4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://hessen.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=1&gesusa=49)4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=1&gesusa=49)
5Inventarnummer: IV-012615Inventarnummer: IV-01261
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7Beschreibung7Beschreibung
8Tischbein begann die Arbeit an dem originalen Bildnis im Dezember 1786 in Rom, kurz nachdem Goethe zu ihm an den Corso gezogen war. [...] Tischbein greift zahlreiche ikonographische Anregungen auf, die er für die Inszenierung Goethes als Erneuerer der Klassik aus dem Geist der Antike transformiert. So geht das Lagerungsmotiv in seiner ältesten Form auf die römischen Flussgötter Tiber und Nilus zurück, während die mit antiken Fragmenten angereicherte Landschaft z.B. aus Ruinen-Capricci von Piranesi bekannt ist. Die Lagerung des Dichters auf dem Steinsockel unterstreicht die denkmalartige Wirkung ebenso wie der geschickt drapierte Reisemantel in der Farbe des hellen Marmors, der an antike Gewandfiguren erinnert. Darunter kommt Goethes gewohnte Tracht zum Vorschein: ziegelroter Rock, weiße Halsbinde, gelbe Kniehosen, weiße Strümpfe und schwarze, gleich geschnittene Schuhe. Vor der dunklen Folie eines breitkrempigen Hutes, wie ihn Italienreisende zu jener Zeit gerne trugen, hebt sich der Kopf mit den markanten Zügen im Halbprofil ab [...]. Die transitorische Auffassung des Porträts zwischen lebensnaher Erscheinung und denkmalhafter Würde spiegelt auch die Landschaft wider, die Zeugnisse der antiken Kunst und Architektur adeln. Im Hintergrund sieht man vor der Kette der Albaner Berge den Rundbau des Grabmals der Cäcilia Metella sowie die Reste des großen, von Goethe bewunderten Aquädukts. Im Vordergrund entwickelt der Maler eine Trias von Motiven, die - analog zu Winckelmanns und Goethes Kunstverständnis - die Gesamtheit der antiken Kultur in ihrem zyklischen Werden und Vergehen zitiert. Die Fragmente des Obelisken, auf denen Goethe ruht, erinnern an den Ursprung der Kunst im alten Ägypten. Am rechten Bildrand weist ein Kompositkapitell auf die römische Kaiserzeit und damit schon auf den Verfall der Antike hin. Das prominenteste Motiv stellt ein marmornes Basisrelief dar, mit dem die klassische griechische Kunst imaginiert wird. Das Basisrelief mit Iphigenie, Orest und Pylades verweist auf Goethes Arbeit an dem Drama "Iphigenie". 8Tischbein begann die Arbeit an dem originalen Bildnis im Dezember 1786 in Rom, kurz nachdem Goethe zu ihm an den Corso gezogen war. [...] Tischbein greift zahlreiche ikonographische Anregungen auf, die er für die Inszenierung Goethes als Erneuerer der Klassik aus dem Geist der Antike transformiert. So geht das Lagerungsmotiv in seiner ältesten Form auf die römischen Flussgötter Tiber und Nilus zurück, während die mit antiken Fragmenten angereicherte Landschaft z.B. aus Ruinen-Capricci von Piranesi bekannt ist. Die Lagerung des Dichters auf dem Steinsockel unterstreicht die denkmalartige Wirkung ebenso wie der geschickt drapierte Reisemantel in der Farbe des hellen Marmors, der an antike Gewandfiguren erinnert. Darunter kommt Goethes gewohnte Tracht zum Vorschein: ziegelroter Rock, weiße Halsbinde, gelbe Kniehosen, weiße Strümpfe und schwarze, gleich geschnittene Schuhe. Vor der dunklen Folie eines breitkrempigen Hutes, wie ihn Italienreisende zu jener Zeit gerne trugen, hebt sich der Kopf mit den markanten Zügen im Halbprofil ab [...]. Die transitorische Auffassung des Porträts zwischen lebensnaher Erscheinung und denkmalhafter Würde spiegelt auch die Landschaft wider, die Zeugnisse der antiken Kunst und Architektur adeln. Im Hintergrund sieht man vor der Kette der Albaner Berge den Rundbau des Grabmals der Cäcilia Metella sowie die Reste des großen, von Goethe bewunderten Aquädukts. Im Vordergrund entwickelt der Maler eine Trias von Motiven, die - analog zu Winckelmanns und Goethes Kunstverständnis - die Gesamtheit der antiken Kultur in ihrem zyklischen Werden und Vergehen zitiert. Die Fragmente des Obelisken, auf denen Goethe ruht, erinnern an den Ursprung der Kunst im alten Ägypten. Am rechten Bildrand weist ein Kompositkapitell auf die römische Kaiserzeit und damit schon auf den Verfall der Antike hin. Das prominenteste Motiv stellt ein marmornes Basisrelief dar, mit dem die klassische griechische Kunst imaginiert wird. Das Basisrelief mit Iphigenie, Orest und Pylades verweist auf Goethes Arbeit an dem Drama "Iphigenie".
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10Bennert kopierte das Original wohl anlässlich des Goethejahres 1849. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog 2011, S. 29f.) 10Bennert kopierte das Original wohl anlässlich des Goethejahres 1849. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog 2011, S. 29f.)
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12Erworben 1931 vom Frankfurter Bürgerverein. Der Kaufpreis gestiftet 1932 von der Frankfurter Gesellschaft der Goethefreunde.
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14Beschriftung/Aufschrift12Beschriftung/Aufschrift
15Bezeichnet rechts unten mit Pinsel in Rot: "nach Tischbein". Rückseitig auf dem Keilrahmen Aufschrift mit Pinsel in Weiß: "CAT.25".13Bezeichnet rechts unten mit Pinsel in Rot: "nach Tischbein". Rückseitig auf dem Keilrahmen Aufschrift mit Pinsel in Weiß: "CAT.25".
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17Vergleichsobjekte15Vergleichsobjekte
18Kopie nach: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein: Goethe in der Campagna, 1787, Öl auf Leinwand, 164,0 x 206,0 cm. Frankfurt, Städelsches Kunstinstitut, Inv. Nr. 1157<br /> 16Kopie nach: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein: Goethe in der Campagna, 1787, Öl auf Leinwand, 164,0 x 206,0 cm. Frankfurt, Städelsches Kunstinstitut, Inv. Nr. 1157<br />
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20Steht in Bezug zu: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein: Goethe in der Campagna (Vorstudie), 1787. Graphit, Pinselzeichnung in Grau. Auf braunes Blatt aufgeklebt, 120 x 142 mm (Blatt). Klassik Stiftung Weimar, Inv. Nr. GHz/Sch.I.292,710/98<br /> 18Steht in Bezug zu: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein: Goethe in der Campagna (Vorstudie), 1787. Graphit, Pinselzeichnung in Grau. Auf braunes Blatt aufgeklebt, 120 x 142 mm (Blatt). Klassik Stiftung Weimar, Inv. Nr. GHz/Sch.I.292,710/98<br />
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22Steht in Bezug zu: Reinhold Ewald: Goethe in der Campagna (Kopie nach dem Original) 1959. Klassik Stiftung Weimar20Steht in Bezug zu: Reinhold Ewald: Goethe in der Campagna (Kopie nach dem Original) 1959. Klassik Stiftung Weimar
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24Material/Technik22Material/Technik
27Maße25Maße
28167,5 x 211,2 cm26167,5 x 211,2 cm
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30Ausführliche Beschreibung
31Provenienz: <br />
32Aus dem Besitz des Frankfurter Bürgervereins.
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31- Gesammelt ...
32 + wer: [Freies Deutsches Hochstift](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=people&id=64856)
33 + wann: 1931
34 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=217)
35 + Erworben 1931 vom Frankfurter Bürgerverein
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37- Gemalt ...37- Gemalt ...
38 + wer: [Karl Bennert (1815-1894)](https://hessen.museum-digital.de/?t=people&id=68362)38 + wer: [Karl Bennert (1815-1894)](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=people&id=68362)
39 + wann: 1849 [circa]39 + wann: 1849 [circa]
40 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=217)40 + wo: [Frankfurt am Main](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=217)
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42- Geistige Schöpfung ...42- Geistige Schöpfung ...
43 + wer: [Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829)](https://hessen.museum-digital.de/?t=people&id=13059)43 + wer: [Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829)](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=people&id=13059)
44 + wann: 178744 + wann: 1787
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46- Wurde abgebildet (Akteur) ...46- Wurde abgebildet (Akteur) ...
47 + wer: [Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)](https://hessen.museum-digital.de/?t=people&id=1929)47 + wer: [Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=people&id=1929)
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49## Literatur49## Literatur
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51- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog FDH / FGM. Frankfurt am Main, Kat. 12, S. 29-3051- Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard (2011): Die Gemälde : &quot;... denn was wäre die Welt ohne Kunst?&quot;, Bestandskatalog. Frankfurt am Main
52- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Tübingen, Kat. 7, S. 552- Michaelis, Sabine (1982): Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM. Tübingen, Kat. 7, S. 5
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54## Links/Dokumente54## Links/Dokumente
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59## Schlagworte59## Schlagworte
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61- [Ganzfigur](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=101023)61- [Ganzfigur](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=101023)
62- [Gemälde](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=266)62- [Gemälde](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)
63- [Kopie](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=10408)63- [Kopie](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=10408)
64- [Malerei](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=106)64- [Malerei](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=106)
65- [Porträt](https://hessen.museum-digital.de/?t=tag&id=22)65- [Porträt](https://hessen.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=22)
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70Stand der Information: 2021-11-24 09:19:5770Stand der Information: 2021-10-02 16:07:34
71[CC0 @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)71[CC0 @ Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
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Founded in 1859, the Freies Deutsches Hochstift is one of the oldest research institutions in the fields of literature and cultural studies. Today,...

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